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Aktuelle Situation an Tag 646

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP gesagt, der Krieg sei in eine neue Phase eingetreten. „Wir wollten schnellere Ergebnisse“, sagte er über die ukrainische Gegenoffensive, deren Erfolge den Erwartungen nicht gerecht geworden sind. „Aus der Perspektive haben wir leider nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Das ist eine Tatsache. Wir verlieren Leute, ich bin nicht zufrieden.“ Ein Grund dafür sei auch, dass nicht alle Waffensysteme geliefert worden seien, die laut Kiew in dem Krieg gebraucht würden. Die Ukraine gebe nicht auf. Die russische Armee sei die zweitbeste der Welt, in dieser Hinsicht sei er mit dem bisherigen Verlauf des Krieges doch zufrieden.

In seiner täglichen Videoansprache teilte Selenskij außerdem mit, entlang aller Frontabschnitte würden Befestigungen und Schutzräume gebaut werden. Auch das ist möglicherweise ein Aspekt der neuen Phase, von der er in dem Interview sprach. Anscheinend soll es in den nächsten Monaten eher darum gehen, nicht noch weitere Gebiete an die russischen Angreifer zu verlieren und nicht mehr um mögliche Rückeroberungen.

Wie schon im vergangenen Winter greift die russische Armee auch wieder zivile Ziele weit hinter der Front an. In der Nacht auf Freitag sind laut der ukrainischen Armee 18 von 25 Drohnen sowie ein Marschflugkörper abgefangen worden. Viele Orte entlang der Front und an der Grenze zu Russland sind außerdem wieder mit Artillerie und Mörsern beschossen worden. Mindestens neun Menschen sind nach ukrainischen Angaben getötet und neun weitere verletzt worden. Nicht zu allen Angriffen wurden detaillierte Angaben gemacht.

An der Front bei Awdijiwka sollen russische Truppen trotz matschiger Böden etwas weiter vorgerückt sein. Bei Robotyne ist die russische Armee laut einem Sprecher der ukrainischen Armee „etwas aktiver geworden“. Bisher gelangen hier ukrainischen Truppen zumindest kleinere Fortschritte. Bei Bachmut sollen nach Angaben russischer Militärblogger die Streitkräfte der russischen Armee wieder einzelne Stellungen eingenommen haben. Auch hier hatten zuvor noch die ukrainischen Truppen die Initiative inne. Aus der Region um Kupjansk und Swatowe werden ebenfalls anhaltende Gefechte gemeldet.

Quelle : Sueddeutsche

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