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Hunderte Russische Sportler Wechseln Ihre Nationalität

Durch den russischen Angriffskrieg werden russische Sportler in vielen Sportarten nicht zugelassen. Einige von ihnen gehen daher einen Umweg.

Kurz nach dem Ende der Olympischen Spiele 2022 in Peking griff Russland die Ukraine an. Der Krieg hatte auch Folgen für den Sport. In fast allen Sportarten wurden russische Athletinnen und Athleten gesperrt, auch die Nationalmannschaften ausgeschlossen.

Laut einem Bericht des russischsprachigen Mediums “Cholod” treten seit Kriegsbeginn mehr als 200 russische Athleten unter einer anderen Flagge an. Darunter seien auch Welt- und Europameister.

Viele von ihnen haben ihre Staatsbürgerschaft gewechselt oder wollen dies zeitnah tun. Auch doppelte Staatsbürgerschaften sind oft vertreten.

Schach vor Reitsport und Eiskunstlauf

Die meisten Sportler sind laut “Cholod” im Schach gewechselt. 141 Russen sollen nun für ein anderes Land antreten, darunter die Schachweltmeisterin Alexandra Kosteniuk. Sie tritt nun unter der Schweizer Flagge an.

Alexandra Kosteniuk war zwischen 2008 und 2010 die zwölfte Schachweltmeisterin.

Ebenfalls viele “Wechsel” gab es im Eiskunstlauf und im Reitsport, wo jeweils elf Russen sich dafür entschieden. Besonders brisant ist dabei der Fall Diana Davis. Die Eiskunstläuferin, die in den USA geboren wurde, ist die Tochter der umstrittenen Eiskunstlauftrainerin Eteri Tutberidse. Tutberidse wurde international bei den Olympischen Spielen in Peking als Trainerin von Kamila Walijewa bekannt. Walijewa durfte trotz eines positiven Dopingtests weiter antreten, brach jedoch unter dem öffentlichen Druck beim Finale zusammen und verpasste eine Medaille.

In der Rhythmischen Sportgymnastik und im Tennis sind “Cholod” zufolge jeweils fünf Athleten betroffen. Auch in Sportarten wie Radsport, Fußball, Eishockey oder Schwimmen entschieden sich einige Sportler, nicht mehr unter der russischen Flagge anzutreten.

Anastasia Kirpichnikova, dreifache Schwimmeuropameisterin, tritt seit April dieses Jahres für Frankreich an. Damit kann sie auch an der Schwimm-WM teilnehmen, die am heutigen Freitag beginnt.

Anastasia Kirpichnikova (m.) holte direkt bei den französischen Meisterschaften im Juni 2023 einen ersten Platz.

Die Journalisten von “Cholod” vermuten, dass die Dunkelziffer der Gewechselten noch höher ist, da es sich bei einem Großteil um junge Sportler handelt, die noch im Nachwuchsbereich mit weniger Öffentlichkeit unterwegs sind.

Quelle : T-online

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