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Raketenangriff Auf Den Stab Der Schwarzmeerflotte

Aufnahmen aus Sewastopol zeigen Feuer im Hauptquartier der Schwarzmeerflotte. Die russischen Besatzer der Krim vermelden zudem eine „beispiellose“ Cyberattacke. Der ukrainische Präsident kündigt die Rückeroberung Bachmuts an.

In Sewastopol auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim hat es nach Angaben der Besatzer einen ukrainischen Raketenangriff auf den Stab der russischen Schwarzmeerflotte gegeben. Das teilte der „Gouverneur“ der Hafenstadt, Michail Raswoschajew, am Freitagmittag mit. Die Zahl der Verletzten werde geklärt. Bald darauf hob das Verteidigungsministerium in Moskau hervor, die Luftabwehr habe bei einem Angriff „des Kiewer Regimes“ auf Sewastopol fünf Raketen abgeschossen. „Als Ergebnis des Angriffs wurde das historische Gebäude des Stabs der Schwarzmeerflotte beschädigt.“

Offen blieb, ob das Gebäude von einer Rakete oder den Trümmern getroffen wurde. Erst teilte das Ministerium mit, ein Soldat sei ums Leben gekommen, berichtigte sich dann aber dahingehend, dass ein Soldat verschollen sei. Im Telegram-Kanal „112“ war die Rede von sechs Verletzten, was zunächst nicht bestätigt wurde. Der Pressestab der ukrainischen Armee teilte bei Telegram mit: „Am 22. September, gegen 12.00 Uhr, haben die ukrainischen Verteidigungskräfte einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte Russlands im vorübergehend besetzten Sewastopol ausgeführt.”

Russischen Angaben zufolge wurde die Krim kurz nach dem Raketenangriff zudem Ziel einer „beispiellosen“ Cyberattacke. Der Cyberangriff richte sich gegen die Internetdienstleister auf der Halbinsel, teilte ein Berater des Gouverneurs der Krim am Freitag auf Telegram mit.

„Gouverneur“ Raswoschajew rief die Bewohner Sewastopols auf, Ruhe zu bewahren und das Haus nicht zu verlassen. Ein weiterer Angriff sei möglich. Wer sich in der Nähe des Stabes aufhalte, solle sich, sobald eine Sirene erklinge, in einen Schutzraum begeben. Aufnahmen aus Sewastopol sollten zeigen, wie aus dem Gebäude der Schwarzmeerflotte Rauch steigt und drinnen ein Brand tobt. Andere Bilder sollen zeigen, dass das Dach des Gebäudes und mindestens die oberste Etage stark beschädigt sind. Raswoschajew teilte mit, nach vorläufigen Angaben seien die zivile Infrastruktur um das Gebäude nicht beschädigt und Passanten nicht verletzt worden. Die Schwarzmeerflotte spielt eine wichtige Rolle im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, was Sewastopol immer wieder zum Ziel von Angriffen macht. Vorige Woche wurden bei einem Angriff auf eine Werft der Stadt zwei russische Kriegsschiffe beschädigt, angeblich ein Landungsschiff und ein Unterseeboot. Zuletzt häuften sich die Angriffe auf militärische Ziele auf der Krim, auch auf Luftabwehrstellungen.

Die ukrainische Armee soll zudem einen wich­tigen Erfolg an der Front im Süden des Landes errungen haben. Wie das amerikanische Institut für Kriegsstudien in seiner täglichen Lageeinschätzung am Freitag schrieb, gebe es mit Geodaten versehenes Videomaterial, welches ukrai­nische gepanzerte Fahrzeuge hinter der dritten russischen Verteidigungslinie in der Umgebung des Dorfes Werbowe zeigen soll. Es sei jedoch unklar, ob die ukrainische Armee diese Stellung halten werde oder ob es nur ein Vorstoß war. Auch Schützenpanzer Marder aus deutscher Produktion sollen beteiligt gewesen sein.

Quelle : faz

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