Girkin war im Juli dieses Jahres wegen Extremismusvorwürfen in Russland inhaftiert worden. In einem Brief an seine Frau warnt er vor einer „endgültigen Niederlage“ Russlands.
Der inhaftierte russische Ultranationalist Igor `Strelkow’ Girkin hat schwere Kritik an Moskaus Kriegsführung geübt. In einem Brief, den er aus dem Gefängnis an seine Frau schrieb, empörte er sich über die sich „verschlechternde“ Leistung des russischen Militärs auf den Schlachtfeldern in der Ukraine.
Seine Frau ging mit dem Brief an die Öffentlichkeit, eine Kopie davon liegt der unabhängigen ukrainischen Zeitung „Kyiv Post“ vor, die darüber berichtete.
In dem Brief schreibt Girkin, er habe Sorge, dass die schweren Verluste die russischen Fähigkeiten zur Kriegsführung bis Anfang 2024 erheblich verringern würden.
Insbesondere die Kämpfe um Awdijiwka hätten gezeigt, dass Russland nicht in der Lage sei, die Überlegenheit „selbst auf einer sehr schmalen Front“ zu erreichen, trotz einer Fülle an Munition, so Girkin.
Er schreibt, dass die „maximale Verlängerung des Krieges“ letztlich zur „endgültigen Niederlage“ Russlands in einem umfassenderen Konflikt mit dem Westen führen werde.
Girkin war 2014 maßgeblich an der Annexion der Krim und dem Krieg im Donbass beteiligt. Im Juli dieses Jahr wurde er von russischen Behörden wegen Extremismusvorwürfen inhaftiert.
Der Ultranationalist kritisierte immer wieder nicht nur den mangelnden Fortschritt bei der andauernden Invasion Russlands, sondern auch Putin persönlich und forderte extremere Maßnahmen im Krieg gegen die Ukraine.
Quelle : tagesspiegel.de